„Das einzige was die Jugend bekommen kann, was sie stählen wird, um die künftigen Ereignisse zu bestehen, das ist, dass sie der Anthroposophie in der Schulung begegnet. Die Schulung ist das Fundament, durch das das Studium allein zu einem wahren Ziel geführt werden kann. Wenn Anthroposophie als Wissenschaft gelehrt wird, wird sie schädlich. Anthroposophie darf niemals bloß Theorie sein, sie muss unmittelbares Leben werden.“
Rudolf Steiner zu Adelheid Petersen

Die Schulungsstätte dient dem Ziel, das seelische Leben im einzelnen Menschen und in der menschlichen Gesellschaft durch den christlich-rosenkreuzerischen Einweihungsweg zu pflegen und zu vertiefen. Wir wollen durch diese Vertiefung dazu beitragen, dass Geistiges und Leibliches auf allen Gebieten des Lebens harmonisch miteinander verbunden werden können. Es ist das Finden des „inneren Schöpferwortes“, das diese Verbindung ermöglicht. Unsere Arbeit richtet sich auch an jüngere Menschen, die in der chaotischen und geistig unübersichtlichen Lage der Gegenwart nach einem inneren Kompass suchen.

In unserer Zeit muss damit begonnen werden, das Leben aus dem Initiationsprinzip heraus zu gestalten. Denn die Menschheit geht unbewusst über die Schwelle. Viele überkommene Ordnungen lösen sich auf und im Kleinen und Großen werden destruktive Kräfte frei. In dieser Situation müssen wir lernen, die zerstörerischen Kräfte zu erkennen und zu meistern. Die Vernunft allein ist dazu nicht in der Lage. Erst wenn wir die tätigen und heilenden Kräfte des Geistes, die man als das „innere Wort“ bezeichnet, in der Seele entfalten, können wir Geist und Leib richtig miteinander verbinden und so den destruktiven Kräften in uns selbst und in der Gesellschaft etwas Wirksames entgegen setzen. Im inneren Wort erlebt man, dass die Ordnung der Welt auf Gleichgewichtszuständen zwischen Geistigem und Leiblichem beruht, die immer wieder umgestaltet und neu ausbalanciert werden müssen.

In unseren Arbeitskreisen, Seminaren und Vorträgen wird die Anthroposophie daher nicht allein als Wissensinhalt, sondern zugleich als Praxis der Vertiefung, der Selbsterziehung und der bewussten Einordnung in das gesellschaftliche Leben unterrichtet. Es wird vermittelt, wie man seelische Lagen und Lebenssituationen durch das „Denken des Herzens“ bewältigen und meistern kann. Auch das Studium der Anthroposophie wird konsequent mit Übungen verbunden.

Zu den Leitern der Schulungsstätte:

Ricarda Murswiek, geb. 1977, besuchte nach dem Abitur das Freie Jugendseminar Stuttgart. Es folgte ein Musikstudium. Von 2002 bis 2018 war sie als selbständige Flötistin und Flötenlehrerin tätig. Seit der Gründung der Schulungsstätte für Anthroposophie gemeinsam mit Ralf Gleide (2015) liegt ihr Tätigkeitsschwerpunkt in der anthroposophischen Erwachsenenbildung. Dazu zählen Vorträge, Seminare und Aufsätze. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Frage nach der Verwandlung der Erde durch den Christus-Impuls. In diesem Zusammenhang forscht sie an der Transformation der naturwissenschaftlichen Denkweise.

Ralf Gleide, geb. 1964 in Hamburg, leitet, gemeinsam mit Ricarda Murswiek, die Schulungsstätte für Anthroposophie in Heidelberg. Er ist tätig als Vortragender, Seminarleiter und Autor zu zentralanthroposophischen Themen. Im Rahmen der Sergej-O.-Prokofieff-Akademie bemüht er sich um die Verbreitung und Pflege des Werkes von Sergej O. Prokofieff und um die Erforschung seiner inhaltlichen und methodischen Grundlagen.